[Rezension] Marthas Widerstand

Titel: Marthas Widerstand
Autorin: Kerry Drewery
Verlag: One (Bastei Lübbe)
Veröffentlicht: 16. März 2017
Genre: Jugendbuch/ Dystopie
Seiten: 448
Preise
Gebunden: 16,00 €
E-Book: 11,99 €
Klapptext
„Martha ist des Mordes angeklagt und sitzt in der ersten von sieben Zellen. Sieben Tage lang stimmt das gesamte Volk darüber ab, ob sie freigesprochen oder in die nächste Zelle verlegt wird. Die Zellen werden dabei immer kleiner, genauso wie Marthas Chancen auf einen Freispruch. Denn die Umfragen zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung sie sterben sehen will. Doch was wäre, wenn Martha genau darauf spekuliert?
Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem es um viel mehr als ein einzelnes Menschenleben geht …“
(Quelle: Bastei Lübbe)
Meine Meinung
„Marthas Widerstand“ von Kerry Drewery ist ein Jugendbuch, dass auch uns Erwachsene an seine Glaubensgrenze bringt. Und mit Glaubensgrenze ist nicht die Religion gemeint, sondern, dass was wir einander antun können.
Marthas Geschichte spielt in einem dystopischem Großbritannien. Es gibt keine Gerichte mehr, denn es wurden zu viele Schuldige freigelassen und Unschuldige eingesperrt. In dieser, für einige unerklärlichen Zeit, entscheidet das „Volk“ über Schuld und Unschuld, denn jeder „Straftäter“ wird in einer Fernsehshow 7 Tage lang zur schau gestellt und jeden Tag wird erneut ein Telefonvoting durchgeführt, ob derjenige in die nächste, kleinere Zelle umziehen muss, oder Freigelassen wird. Einige werden jetzt sicherlich mit den Kopf schütteln und sagen, was für ein Blödsinn. Aber stellt euch einmal die Frage, wäre es in unserer heutigen Zeit und Gesellschaft nicht doch möglich, dass so etwas passieren kann?
Kerry Drewery hat mit „Marthas Widerstand“ ein Buch geschrieben, was die heutige Gesellschaft sehr gut wiederspiegelt. Auch im Roman manipulieren die Medien, besonders die Show „Death is Justice“ die Menge, indem sie alles überdramatisieren oder komplett verharmlosen. Doch wer kann sich das leisten? Im Roman ist die Grenze zwischen Armut und Reichtum extremer dargestellt, aber auch heute gibt es sie schon. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil und durch die Sichtwechsel von Martha und Eva (Marthas psychologische Betreuung), sowie der Fernsehsendung lassen die Seiten nur so fliegen. Die Charaktere sind relativ gut ausgearbeitet, einzig von Isaac, Marthas Freund erfährt man nicht wirklich viel. Aber ich denke, dass wird sich im nächsten Band noch ändern. Die Story an sich ist, bis auf das Ende, glaubwürdig und realistisch. Ich musste wirklich einige Male schlucken und habe zeitweise mit den Tränen kämpfen müssen. Das Ende war abrupt und es gab leichte Logikfehler. Doch das tut dem Roman keinen Abbruch.
Mein Fazit
„Marthas Widerstand“ von Kerry Drewery, ist ein erschreckend realistischer Roman, der Gerechtigkeit über ein Telefonvoting entscheidet. So hat jeder das Gefühl etwas „gutes“ getan zu haben. Authentische Charaktere, abwechslungsreiche Sichtweise und Spannung bis zum Schluss. Das alles hat „Marthas Widerstand“ und daher eine echte Empfehlung an alle Jugendbuch Liebhaber.
Meine Bewertung