Niemannswelt – Als ich mich verlor, habe ich dich gefunden

Niemannswelt – Als ich mich verlor, habe ich dich gefunden
Autorin: Carina Bartsch
Verlag: Schandtatenverlag
Veröffentlicht: 01. Dezember 2024
Genre: Sci-Fi/ Dystopie
Seiten: 496
Preise
E-Book: 5,99 €
Paperback: 14,99 €
Hörbuch: 24,16 €
Klapptext
Alaska
Jahr 2196/2197Wie würde eine Welt aussehen, die von Männern zerstört wurde?
Zoe kennt die Antwort, denn das ist ihre Realität. Nach einer großen, von Männern herbeigeführten Katastrophe haben Frauen die Macht übernommen und die »Niemannswelt« gegründet. Um die Bevölkerung zu schützen, wurden Männern alle Rechte entzogen. Sie leben überwacht und eingesperrt in Laboren, wo sie für unterschiedliche Forschungen herangezogen werden.
Als junge Dozentin arbeitet Zoe an der Universität und lehrt das Fach »Männliche Psychologie«. Ihr Leben läuft rund, bis der Tag kommt, an dem ihre Mutter verstirbt. Die einzige Hinterlassenschaft: Ein rätselhafter Brief. Fast zeitgleich bekommt Zoe einen Job im Labor angeboten. Sie soll Gespräche mit dem Mann führen, der mit niemandem spricht – Flynn. Er ist der erste Mann, dem sie je begegnet. Zoe ahnt nicht, wie sehr diese Begegnung ihr ganzes Leben verändern wird. Ihr Weltbild gerät ins Wanken und Gefühle entstehen, die nicht sein dürfen.
Ist das der Beginn von etwas Großem?Eine Gesellschaft der Frauen, eine Politik der Überlebenden, ein düsteres Geheimnis und eine Liebe, die stärker ist als das System. Carina Bartsch ist zurück. Mit einer Wucht an Emotionen erzählt sie die ungewöhnlichste und intensivste Liebesgeschichte aller Zeiten.
(Quelle: Carina Bartsch)
Meine Meinung
Auch wenn ich dem Sci-Fi-Genre nicht viel abgewinnen kann, liebe ich Dystopien. Mit „Niemannswelt – Als ich mich verlor, habe ich dich gefunden“ von Carina Bartsch ist eine besonders düstere und erschreckend realistische Geschichte in meinen Tolino eingezogen.
Der Roman spielt in einer Welt, die von absoluter Frauenherrschaft geprägt ist. Im Mittelpunkt steht Zoe, die unter schwierigen Bedingungen aufwächst. Ihre Mutter erfüllt die Erwartungen an Fürsorge und Bindung nicht, was dazu führt, dass Zoe als Erwachsene keinen Kontakt zu ihr hat. Doch als sie die Nachricht vom Tod ihrer Mutter erreicht, gerät Zoes Leben aus dem Gleichgewicht. Kurz darauf wird sie als Dozentin für männliche Psychologie in ein Labor bestellt. Ihre Aufgabe: Informationen vom letzten in Freiheit geborenen Mann zu gewinnen. Flynn spricht jedoch mit niemandem. Zoe gelingt es schließlich, eine Verbindung zu ihm aufzubauen – und das lässt ihr festes Weltbild nach und nach zerbrechen.
Carina Bartsch entwirft eine Gesellschaft, die in vielerlei Hinsicht beängstigend plausibel wirkt. Ihre Ideen zu Geburtenkontrolle, Selbstversorgung und der Rationierung von Ressourcen sind erschreckend realistisch, ohne dabei zu dominant zu wirken. Stattdessen fließen sie geschickt in die Handlung ein. Besonders gelungen ist die detaillierte Charakterzeichnung. Zoe und Flynn sind vielschichtig, und die Dynamik zwischen ihnen ist faszinierend. Gleichzeitig wird auch gezeigt, dass selbst unter Frauen Konflikte und Spannungen allgegenwärtig sind.
Die Szenen zwischen Zoe und Flynn sind emotional geladen, und man spürt Zoes innere Zerrissenheit. Sie wurde geprägt von einer Gesellschaft, die Männer als Gefahr sieht, was sich in ihrer Angst vor Flynn widerspiegelt – obwohl er gefangen und harmlos ist. Die langsame Veränderung ihrer Einstellung sorgt für spannende Momente, auch wenn manche Passagen sich ein wenig ziehen. Der Spannungsbogen ist gelungen, und der Roman bleibt bis zum Schluss fesselnd. Allerdings waren einige Abschnitte, die sich mit der Weltbeschreibung und den gesellschaftlichen Verhältnissen beschäftigen, etwas zu ausführlich. Diese hätten kompakter sein können, ohne den Gesamteindruck zu schmälern.
Das Ende ist ein gewaltiger Cliffhanger, der viele Fragen offenlässt und neugierig auf die Fortsetzung macht. Der Prolog hat bereits hohe Erwartungen geweckt, und der Roman erfüllt diese größtenteils. Insgesamt bietet „Niemannswelt – Als ich mich verlor, habe ich dich gefunden“ eine originelle und beklemmende Geschichte, die durch interessante Figuren, eine spannende Handlung und gesellschaftskritische Elemente überzeugt – auch wenn sie an einigen Stellen etwas gestrafft hätte werden können.
Mein Fazit
Niemannswelt – Als ich mich verlor, habe ich dich gefunden ist eine eindringliche und originelle Dystopie, die durch ihre beängstigend realistische Gesellschaftsstruktur und die spannungsgeladene Dynamik zwischen den Hauptfiguren überzeugt. Carina Bartsch erschafft eine komplexe Welt, die zum Nachdenken anregt und gleichzeitig unterhält. Trotz einiger langatmiger Passagen bleibt die Handlung fesselnd, und das emotionale Finale mit einem Cliffhanger macht Lust auf die Fortsetzung. Ein lesenswerter Roman für Fans dystopischer Geschichten mit Tiefgang und unkonventionellen Charakteren.
Meine Bewertung
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